Test: Fiverr Logo-Design für unter 100 € – Trau dich!

Warum geht es: Oldschool Logoentwicklung vs. Logos von Online-Plattformen. Ein kurzer Erfahrungsbericht und kleine Marktübersicht. 

Damals…

Als ehemaliger Art-Director bedeute in den Jahren 2000-2008 die Entwicklung von Logos, Geschäftsausstattungen und Corporate Designs ein Teil meines Tätigkeitsspektrums. Während ein „Disco-Flyer“ regelmäßig die Fixkosten gedeckt hat, bedeutete die Entwicklung eines Corporate Designs oder ein Logo-Relaunch immer ein gutes Einkommen. Und eine Menge Gestaltungspower, denn  die volle Klaviatur des Designs wurde voll ausgefahren. Und: wurde ein Unternehmen für die Logoentwicklung akquiriert, galt es als gutes Lock-In für eine lange und auch profitable Kundenbeziehung (—> Customer Equity Konzept). Das Logodesign war in den 2000ern ein Top-Engagement für eine Designerkarriere, und mit ein paar tausend Euro plus zusätzlichen Erlösen aus Designmanual, Geschäftspapieren und ideal einer Werbekampagne oder einem Onlineauftritt ein sehr lukratives Geschäft. Wenn dann noch ein paar Provisionen aus dem Produktionsmanagement und den Lieferantenkonditionen dabei waren, war die Freude groß. 

…heute:

15 Jahre später, 2020 – Design ist basisdemokratisch geworden. Die Digitalisierung hat Player wie Fiverr, 99designs, Smashinglogo, Envato oder Templatemonster erschaffen: riesige Auswahl, top Designer und … aus deutscher Sicht sportlich tiefe Kosten. Für 80-500 € erhält man offene Dateien, komplette Websites, viele Korrekturrunden, frische + gekonnte Styles zu absolut tiefen Preisen, im Vergleich zur Kostenstruktur vor 15 Jahren. Zusätzlich zum spezifischen Job-Hire auf Design-Plattformen gibt spezialisierte Anbieter wie smashing-Logo.com, wo Logos in Online-Generator und mit einer smarten Menüführung selbst erstellt werden können. Enabling des Kunden und Software as a Service pur. 

Fazit: Keinesfalls möchte ich diese Entwicklung abwerten, eher: es ist nunmal der Gang der Zeit. Die Agenturbranche hat sich viele Jahre durch hohe Aufschläge für Freelancer oder Druckkosten auch „Fette Jahre“ gegönnt. In meinen Augen ist das Geschäftsmodell Agentur ebenso ein schwieriges wie das Geschäftsmodell Music Label. In beiden Branchen ermächtigen sich die wahren Produzenten u. Kreativen. Zum anderen hat der Kunde die Möglichkeit des Direktbezugs, was die Wertschöpfung für alle Mitverdiener u. Vermittler ausdünnt. Dennoch sollte man auch den Verlust des Geschäftsmodells für die Kreativagenturen respektieren. Das wäre vielleicht ein anderer Beitrag, Agenturstrategen zu fragen: wie wird diese Rolle definiert?

Mir ging damit auch ein sprichwörtliches Licht auf, warum viele Startups sich so gut designte Online-Auftritte, Logos, Packaging oder Konzept-Videos leisten können. Weil diese Marktteilnehmer in dieser Welt bereits verortet sind.

Anbei mein kurzes Fazit nach einer Handvoll Projekten. 

Growth-Strategy Tipp: in wenigen Schritten zum Logo auf einer Design Onlineplattform

  • Designplattform auswählen, dort auch mit Bedacht die Passung für das Projekt wählen. Die eine Plattform eignet sich eher für WordPress-Templates, die andere für komplette und anspruchsvolle Designentwicklungen, eine dritte wiederum für gezielte Einzelaufträge mit hoher Spezifikation (Amazon-Listings, Logos, SEO-Texte etc.)
  • Daher im Vorfeld checken, a) wie viele Anbieter zu b) welcher Designqualität abrufbar. Dazu lohnt es sich, ein wenig Zeit in die Portfolios u. Reviews zu investieren.
  • Bevor es zur Auftragsvergabe kommt, sollte man idealerweise das Briefing fertig haben. Noch vielmehr: auch den Skill besitzen, ein Briefing verfassen zu können. Fast lässt sich die Formel zusammenfassen: Je mehr man einsparen möchte, je weniger Zeit in Korrekturen investiert werden soll, desto klarer + präziser muss das Auftragsbriefing sein.
  • Anstatt gleich den Auftrag über voreingestellte Jobs (meist gibt es drei Level) zu vergeben, kann man den Designer mit seinem Konzept und Briefing direkt anschreiben. Gerade bei Aufträgen in Asien gilt, auch die Kommunikations-Qualität in die Gesamtkostenrechnung zu ziehen. Ähnlich wie beim Sourcing in Asien: hakt der Flow, lieber dreimal nachdenken. 
  • Kostenstruktur: Da die Kosten meist weit unter westeuropäischen Standards sind, sollte man kurz überlegen, ob es wirklich das preiswerteste Paket sein muss. Ich fahre immer mit der Devise: Solange man Einsparungen hat, sollten beide Seiten leben dürfen. Bedeutet ist kaufe immer das teuerste, und gebe Tipp. Gerade bei Design-Prozessen benötigt man ein gewisses Schmiermittel, um Korrekturstufen gut zu managen. Da kann sich der billigste Preis auch negativ für die Bereitschaft zu besseren Ergebnissen auswirken.
  • Zu guter letzt, für Profi wie Einsteiger, gilt: EINFACH MACHEN. 

Zu guter Letzt die Resultate meines 1. Desingprojekts auf smashinglogo und auf Fiverr. Das ästhetische Empfinden, die eigene Idee und die Umsetzung der Details bleibt am Ende dennoch genug Fertigungstiefe auf dem eigenen Schreibtisch.

 

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